Wenn es um die Herstellung mechanischer replica Uhren geht, ist es üblich, sie in die Mitte zu unterteilen und Handaufzugsuhren auf der einen Seite und Automatikuhren auf der anderen Seite zu gruppieren. Aber wie wir in diesem Kaufratgeber zeigen werden, gibt es eine ganze Reihe von Systemen, die entwickelt wurden, um eine Uhr mit Energie zu versorgen. Natürlich ist das Handaufziehen die historischste Art, Dinge zu erledigen, aber im Laufe der Zeit wurden einige ziemlich interessante Lösungen eingeführt. Vor diesem Hintergrund geht der Kaufratgeber noch einmal auf die Technik ein und befasst sich mit verschiedenen Möglichkeiten, Ihre Uhr aufzuziehen!
HANDAUFZUG – GRAND SEIKO ELEGANCE SBGW301
Handaufzugsuhren sind weit verbreitet, aber wir haben festgestellt, dass es für Marken immer mehr zu einem „Angeberrecht“ wird. Eines der besten Exemplare der letzten Monate stammt von Grand Seiko, bekannt als Elegance Hand-Wound SBGW301. Diese elegante, 37 mm breite Damenuhr aus Stahl verfügt über ein Handaufzugswerk, bei dem die Drehung der Krone die Energie über das schlüssellose Uhrwerk auf das Federhaus überträgt. Dies ist vielleicht die älteste Aufzugstechnik, die heute in der Uhrmacherei verwendet wird, und noch dazu eine sehr taktile. Es ermöglicht Ihnen eine echte Interaktion mit Ihrer Uhr, die über das Stellen der Zeiger hinausgeht, was ein sehr beruhigendes Erlebnis sein kann.
Kurze Fakten – 37,3 mm x 11,7 mm – Edelstahlgehäuse, Zaratsu-poliert – Saphirglas vorne und hinten – herausziehbare Krone – spritzwassergeschützt – mattes, elfenbeinfarbenes, gewölbtes Zifferblatt – facettierte und polierte Indizes und Zeiger – Kaliber 9S64, innen Gehäuse – Handaufzug – 28.800 Halbschwingungen pro Stunde – 72 Stunden Gangreserve – Genauigkeit von +5 bis -3 Sekunden pro Tag – Stunden, Minuten, Sekunden – schwarzes Krokodillederarmband mit Dornschließe – 5.100 EUR
STOßSTANGENAUFZUG – ALPINA STARTIMER PILOT HERITAGE
Als nächstes kommt Alpinas Hommage an ein oft vergessenes automatisches Aufzugssystem; die Stoßstangenautomatik. Ein zentraler Rotor schwingt (am häufigsten) über einen Weg von 120 bis 200 Grad hin und her, wird dann aber an beiden Enden seiner Flugbahn von einer Feder gestoppt. Dieses sogenannte Bumper-System war der Entwicklung von Automatikuhren abträglich. Dieses Konzept war einfach und effektiv, aber nicht so effizient wie die letztendlich um 360 Grad rotierende zentrale Wickelmasse, an die wir uns gewöhnt haben. Dennoch feiert diese Alpina Startime Pilot Heritage diesen wichtigen mechanischen Schritt in der Geschichte und Innovation der Uhrmacherei gebührend.
Kurze Fakten – 42 mm x 13,25 mm – Edelstahlgehäuse, gebürstet und poliert – optionale Gelbgoldbeschichtung – Saphirglas vorne und hinten – 100 m wasserdicht – silbernes, champagnerfarbenes oder blaues Zifferblatt – aufgemalte oder applizierte Indizes oder arabische Ziffern – Stunden- und Minutenzeiger mit Leuchteinsätzen – Kaliber AL-709, hauseigene Stoßautomatik – 330-Grad-Rotor – 28.800 Halbschwingungen pro Stunde – 38 Stunden Gangreserve – Kalbslederarmband mit Dornschließe – limitiert auf je 188 Stück – 2.850 EUR (Stahl) – 2.950 EUR (vergoldet)
ZENTRALER ROTOR – ZENITH CHRONOMASTER SPORT TITAN
Heutzutage wird eine Uhr am häufigsten mit einem Zentralrotor aufgezogen, wie zum Beispiel bei der kürzlich vorgestellten Zenith Chronomaster Sport Titanium. Ein solcher Rotor dreht sich um volle 360 Grad in beide Richtungen, um die Antriebsfeder zu spannen, damit die Uhr laufen kann. Dies ist eine der effizientesten Möglichkeiten, dies zu tun, und es gibt sie schon seit Jahrzehnten. Im Laufe der Geschichte haben viele Uhrmacher mit einem Automatikaufzugssystem für eine Uhr (Taschenuhr und/oder Handgelenk) herumgespielt, darunter auch Abraham-Louis Perrelet und Abraham-Louis Breguet, doch erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden ernsthafte Fortschritte erzielt Die Technologie wurde entwickelt und wurde zum Mainstream.
Kurze Fakten – 41 mm x 13,60 mm – Titangehäuse, gebürstet und poliert – Titanlünette mit Tachymeterskala – Saphirglas vorne und hinten – 100 m wasserdicht – nickelgraues Zifferblatt mit applizierten Indizes – dreifarbige, schneckenförmige Unterzähler – facettierte Zeiger mit Super -LumiNova – El Primero Kaliber 3600, hauseigene Automatik – 36.000 Halbschwingungen pro Stunde – 60 Stunden Gangreserve – 1/10-Sekunden-Chronograph – 3-gliedriges Titanarmband oder schwarzes FKM-Kautschukarmband mit Faltschließe – CHF 10.900 (Kautschuk) – CHF 11.400 (Armband)
MIKROROTOR – H. MOSER & CIE STREAMLINER KLEINE SEKUNDEN
Der Nachteil eines vollwertigen Aufzugsrotors besteht darin, dass er einen Großteil der Sicht auf das Uhrwerk versperrt und die Uhr erheblich in die Höhe bringt. Eine Lösung, um beides zu umgehen, ist der Mikrorotor, bei dem ein kleinerer Aufzugsrotor in die Konstruktion eines Uhrwerks integriert ist und nicht darauf. Dieser H. Moser & Cie Streamliner Small Seconds Micro-Rotor beispielsweise verfügt über einen aus Platin gefertigten Rotor, der ihm trotz seiner geringen Größe ein ausreichendes Gewicht verleiht, um das Uhrwerk aufzuziehen. Der Mikrorotormechanismus gilt als eine der elegantesten technischen Lösungen der Uhrmacherkunst und ist weit und breit sowohl in erschwinglichen als auch (sehr) teuren Uhren zu finden.
Moser Streamliner Kleine Sekunde Mikrorotor-Emaille
Kurze Fakten – 39 mm x 10,9 mm – Edelstahlgehäuse, gebürstet und poliert – Vorder- und Rückseite aus Saphirglas – verschraubte Krone – 120 m wasserdicht – blaues Grand-Feu-Email-Zifferblatt mit gehämmerter Textur – aufgesetzte Indizes – Stunden- und Minutenzeiger mit Globolight-Einsätze – HMC 500, hauseigene Mikrorotor-Automatik – 21.600 Halbschwingungen pro Stunde – 3 Tage Gangreserve – Platin-Mikrorotor – Stunden, Minuten, kleine Sekunde – integriertes Armband mit Faltschließe – CHF 29.900 inkl. MwSt. MwSt
PERIPHERER ROTOR – CARL F. BUCHERER MANERO PERIPHERER EWIGER KALENDER
Das Schweizer Uhrenhaus Carl F. Bucherer ist für viele Dinge bekannt, vor allem aber vielleicht für den Einsatz der peripheren Aufzugstechnologie. Bei diesem System, das in einer Vielzahl von Uhren (aber nicht allen) zu finden ist, wird der Aufzugsrotor an der Außenkante des Uhrwerks angebracht, anstatt darauf. Dies verringert wiederum die Höhe des Uhrwerks im Vergleich zu einem Uhrwerk mit Zentralrotor, behält jedoch die starke kinetische Energie bei, die eine vollgroße Aufzugsmasse bietet. Viele Uhren von Carl F. Bucherer verfügen über dieses System, von elegant schlichten Uhren mit Datumsanzeige bis hin zu sehr komplizierten Modellen wie dieser Manero Peripheral Perpetual Calendar.
Kurze Fakten – 41,6 mm x 11,73 mm – Gehäuse aus 18 Karat Roségold, gebürstet und poliert – Vorder- und Rückseite aus Saphirglas – 30 m wasserdicht – schwarzes, grünes oder taupefarbenes Zifferblatt – aufgesetzte Indizes und Zeiger, rosévergoldet – Kaliber CFB A2055, Peripherieautomatik – COSC-zertifizierter Chronometer – 28.800 Halbschwingungen pro Stunde – 55 Stunden Gangreserve – Stunden, Minuten, ewiger Kalender mit Datum, Monat, Schaltjahr und doppelter Mondphase – Alligatorlederarmband mit Faltschließe – 41.000 EUR
PENDELAUFZUG – MORITZ GROSSMANN HAMATIC
Moritz Grossmann war mit keinem der oben genannten automatischen Aufzugssysteme zufrieden und entschied sich für etwas ganz anderes. Basierend auf dem Prinzip eines Pendelaufzugssystems entwickelte die deutsche High-End-Manufaktur die hervorragende Hamatic. Das Konzept basiert auf dem Perpétuelle-Uhrwerk von Abraham-Louis Breguet und verfügt über eine Aufzugsmasse, die wie bei einer Pendeluhr hin und her schwingt. Es besteht kein wirklicher Bedarf für ein solches System, da es hinsichtlich der Effizienz mit herkömmlichen Wickelsystemen vergleichbar ist, aber Moritz Grossmanns Argumentation dahinter ist, es einfach zu tun, weil es machbar ist. Und wer sind wir, mit dieser Logik zu argumentieren?
Kurze Fakten – 41 mm x 11,35 mm – dreiteiliges Gehäuse aus 18 Karat Rosé- oder Weißgold – Vorder- und Rückseite aus Saphirglas – 30 m wasserdicht – Zifferblatt aus massivem Silber, Opalin – aufgedruckte römische Ziffern – manuell gefertigte Zeiger aus wärmegeglühtem Stahl – klein versenkt Sekunden-Hilfszifferblatt – Kaliber 106.0, hauseigene Pendelautomatik – 312 Teile – 21.600 Halbschwingungen pro Stunde – 72 Stunden Gangreserve – Stunden, Minuten, kleine Sekunde – handgenähtes Alligatorlederarmband mit goldener Dornschließe – 57.000 EUR
LINEARER AUFZUG – HUBLOT MP-10 TOURBILLON
Die Hamatic ist nicht die einzige Uhr, die auf ein solch unkonventionelles Aufzugssystem setzt, denn das hochmoderne Hublot MP-10 Tourbillon Weight Energy System Titanium (was der Name schon sagt!) verfügt über ein selten gesehenes lineares Aufzugssystem. Diese extravagante Uhr wird von zwei massiven Goldmassen aufgezogen, die auf Schienen auf beiden Seiten des Uhrwerks hin und her gleiten. Stoßdämpfer an beiden Enden der Schienen verhindern, dass sie mit der Böschung kollidieren und Probleme verursachen. Das Kaliber HUB9013 kann auf Wunsch auch von Hand aufgezogen werden, sodass sich bei dieser Hublot der Kreis mit der Handaufzugs-Grand Seiko am Anfang dieses Kaufratgebers schließt.
Kurze Fakten – 54,1 mm x 41,5 mm x 22,4 mm – Titangehäuse – Vorder- und Rückseite aus Saphirglas – 30 m wasserdicht – Kaliber HUB9013, hauseigenes – Automatikgetriebe mit linearen Gewichten – 592 Komponenten – 21.600 Halbschwingungen pro Stunde – 48 Stunden Gangreserve – Stunden & Minuten auf Rollen, Sekunde auf Tourbillonhemmung, Gangreserveanzeige – schwarzes strukturiertes Kautschukarmband mit Faltschließe aus Titan – limitierte Auflage von 50 Stück – 275.000 EUR